Der Begriff Stereotyp wurde am Anfang des 19.
Jahrhunderts aus dem französischen
stéréotype ins Deutsche entlehnt und es war ein Fachwort in der
Druckersprache. Das „Deutsche Fremdwörterbuch“
aus dem Jahr 1978 unterscheidet zwei Bezeichnungen. Das Autostereotyp
bezieht sich auf das Bild, das eine Gruppe von Menschen von sich selbst hat und
das Heterostereotyp bezieht sich auf das Bild, das eine Gruppe von Menschen von
einer anderen hat. Man muss aber sagen, dass man die Begriffe Stereotyp und Vorurteil nicht leicht trennen kann. Oft werden sie als ein und
derselbe Begriff gebraucht. Sie besitzen viele Gemeinsamkeiten, doch es gibt
auch einiges, das sie voneinander unterscheidet, z.B.:
-
Das Stereotyp besitzt vorwiegend kognitive
Dimensionen, d.h., das Merkmal des Stereotyps steckt in den Wurzeln.
-
Das Vorurteil besitzt vorwiegend
affektive Dimensionen, d.h., dass es mit Gefühlen unterbaut ist.
In der
Wissenschaft werden diese beiden Ausdrücke aber dennoch oft in der gleichen
Situation verwendet und beschreiben die gleiche Sache. Oft werden mit ihnen
negative Aspekte verbunden. Es war jedoch nicht von Anfang an so, dass man
direkt an etwas Negatives gedacht hat. Mit Stereotypen versucht man lediglich,
schwierige Sachverhalte zu vereinfachen, Informationen zu kürzen. Deshalb sind
Stereotype und Vorurteile auch besser wahrnehmbar.
Nationale
Vorurteile und Stereotype sind ein fester Bestandteil unseres Wertesystems und
sie „werden Generationen hindurch als Komponenten des gesammelten Wissens der
Gesellschaft übermittelt. Sie sind so wahr wie die Überlieferung und so
überzeugend wie Märchen und Sagen. Ehrlich meint auch, dass man mit Stereotypen
aufwächst.
Menschen, die
kulturell und sozial nicht viele Gemeinsamkeiten haben, werden dennoch als Volk
definiert. In diesem Kontext können die Bezeichnungen wie Volk, Nation und Nationalcharakter als bedenklich
betrachtet werden.
Literatur:
Dąbrowska, J. (1999): Stereotype
und ihr sprachlicher Ausdruck im Polenbild der deutschen Presse, Tübingen.
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